Aus dem Kirchenvorstand

Nachricht Lattzen, 30. September 2021

Alte Kapelle – wie geht es weiter?

Seit fast einem Jahr ist die Alte Kapelle fertig saniert und zur Benutzung freigegeben. Insgesamt sind ca. 170.000 Euro investiert worden: Spenden aus der Gemeinde, Beiträge von der Klosterkammer und dem Kirchenkreis. Besonders die Großspenden von Harry Neß (Orgel, Inventar im Altarraum, Bestuhlung) und Rolf Rüdiger Meliß (Schlussrechnung) haben die erfolgreiche Renovierung und Neuausstattung möglich gemacht. Ganz zuletzt entdeckten Handwerker, dass die Verkleidung des kleinen Turmes völlig marode ist, so dass Wasser in das Dach gelangt. Die lamellenförmige Verkleidung musste in einem Zimmereibetrieb nach alten Vorlagen rekonstruiert und gestrichen werden – auch hier sprang Harry Neß mit einer weiteren großzügigen Spende ein, so dass auch nach außen hin die Kapelle jetzt einen guten, renovierten Eindruck macht.
Dennoch wird die Alte Kapelle derzeit nur für kleine Feiern wie Taufen oder Goldene Hochzeiten genutzt. Das liegt an den geltenden Corona-Regeln: Unter Einhaltung aller Auflagen, insbesondere der Abstandsvorschriften, konnten bislang höchstens 16 Personen in dem Kapellenraum Platz finden. Es wird nun überlegt, auch Veranstaltungen mit weit mehr Teilnehmenden anzubieten, sofern die sich derzeit verschärfenden Corona-Regeln das zulassen.
Zu diesem Thema würde uns die Meinung der Gemeindemitglieder interessieren; sprechen Sie Pastor, Kantor, Küsterin oder Mitglieder des Kirchenvorstands an. Auch eine feierliche Wiedereröffnung steht ja noch aus.

Ihr Kirchenvorstand 

Pastor i.R. Siegbert Kaleschke verstorben

Schon im September 2020 ist unser ehemaliger Gemeindepfarrer Siegbert Kaleschke nach langer Krankheit im Alter von 82 Jahren verstorben. Pastor Kaleschke war gemeinsam mit seiner leider früh verstorbenen Frau Dorothea von 1968 bis 1975 Gemeindepfarrer in der Immanuel-Kirchengemeinde. Herr Kaleschke war ein fröhlicher, in der Gemeinde sehr präsenter Pastor. Ihm eignete eine große Gabe, auf Menschen zuzugehen und sie in seinen Predigten zu berühren. Die bis heute fortbestehenden musikalischen Angebote in der Gemeinde sind von ihm wesentlich mitinitiiert, ebenso der viele Jahre bestehende Kinderspielkreis, dessen besonderes Merkmal die starke Einbeziehung und Mitarbeit der Eltern war.

Pastor Siegbert Kaleschke ruhe in Frieden, und das ewige Licht leuchte ihm.

Rolf Pätzold
Foto: Archiv

Ein Jahr im Kirchenvorstand – turbulent, bunt, schaurig schön.

Die Kirchenvorstände der Region sind nun ein Jahr im Amt, da kann man schon mal überlegen, ob sich die Mitarbeit lohnt, zum Beispiel für die fünf Damen und drei Herren im Kirchenvorstand Immanuel.
Das Ehrenamt einer Kirchenvorsteherin, eines Kirchenvorstehers ist außerordentlich variantenreich. Keineswegs beschränkt sich die Tätigkeit auf Lesedienste (auch für das Vorlesen in Gottesdiensten muss trainiert werden) und das Einsammeln und Zählen der Kollekte. Jedes Mitglied eines Kirchenvorstandes nimmt  unterschiedliche Aufgaben wahr und hat jedes Mal einen anderen Hut auf.
Oft ist man Bauherr, der Gebäude saniert. Sachverstand muss her, Kostenvoranschläge treffen ein und werden beurteilt. Der Hut eines Vermieters liegt auch bereit, wenn im kircheneigenen Mietobjekt die Heizung ausfällt oder Schimmel auftritt. Als Kulturbeauftragter jongliert man zwischen der Kirchengemeinde und den ortsansässigen Vereinen hin und her, tritt zuweilen als Eventmanager auf. Ein andermal liegt der Datenschutzhut neben den Unterlagen, die neuen europäischen Richtlinien sollen Beachtung finden. Arbeitgeber ist man auch noch, Arbeitszeiten und Reinigungspläne werden aufeinander abgestimmt.
Weitere Rollen kommen zeitweise hinzu: Grillmeisterin, Küchenplanerin, Verpächter kirchlicher Ländereien, Zeitschriftenredakteur, Schaukastendekorateurin, Zeitungsausträgerin, Geburtstagsgratulant, Finanzplanerin – ob männlich oder weiblich, ist egal, die Aufgaben sind im Kirchenvorstand verteilt.
Und bei allem gilt: Zuversicht ausstrahlen, allen Personen Wertschätzung entgegenbringen, Wünsche und Kritik konstruktiv aufnehmen, ganz wie Old Paulus das für seine Gemeinden damals verlangte: Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.
Dann ist es schon fast eine Erholung, im Gottesdienst zu sitzen und die schönen Lieder zu singen und dem Psalmwort zu vertrauen: Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein. Wie überhaupt der Gottesdienst der Mittelpunkt der Gemeinde bleibt: Hier sammeln sich die Menschen, um Gott zu danken für das gute Leben, oder zu klagen über bedrückende Erfahrungen und um Gottes Beistand zu bitten. Die kürzeste Definition von Religion lautet: Unterbrechung. So wie ein Kirchturm die Silhouette der städtischen Zweckbauten unterbricht. Man ist für einen Moment frei von der Betriebsamkeit, von der Aufdringlichkeit des öffentlichen Lebens und von den selbstgemachten Zwängen, hört auf sein Herz, seine Fragen: Wer bin ich? Wo will ich hin? Und erhofft sich eine Antwort, eine Resonanz.
Dass solche Momente möglich sind – auch dafür ist ein Kirchenvorstand da, zusammen mit dem jungen Pastor und dem jungen Kantor. Und dann taucht man wieder ein in das bunte Leben und greift sich einen Hut.

Wilfried Bergau-Braune (Kirchenvorsteher Immanuel Laatzen)  

Sind wir bereit für Veränderungen?!

Ehrlich gesagt, ich bin eine Person, die in bestimmten Situationen gar keine Veränderungen mag.

Dieses Gefühl hatte ich neulich, als ich im Wohnort meiner Eltern spazieren ging. Mir fiel auf, wie sich die Landschaft verändert hatte. Sofort hatte ich erst einmal den Nachbarsbauern in Verdacht, der ständig alles zu seinen Gunsten verändert.

Doch bei näherer Betrachtung merkte ich, dass es einfach der Lauf der Zeit war, der die Landschaft verändert hatte. Die Bäume waren höher und dadurch der Blick weiter. Neue Zäune und Hecken ordneten die Fläche.

Veränderungen kann man in vielen Momenten wahrnehmen. Bei der Arbeit gehöre ich mittlerweile zum „alten Eisen“ und ertappe mich dabei, wie ich über die Arbeitsweise der jüngeren Kollegen oder Praktikanten schimpfe, nur weil sie vielleicht anders als früher, aber bei näherer Betrachtung nicht immer unbedingt schlechter ist.

Man muss sich manchmal die Zeit nehmen, genauer hinzusehen und zu erkennen, dass nichts einfach nur schlecht ist. Und man muss manchen „Sachen“ auch einfach die Zeit geben, damit sie sich entfalten können.

Ich denke, jeder hat in seinem Leben mal die Situation gehabt, der oder die Jüngere zu sein, mit vielen Ideen, die manchmal gut und weniger gut waren. Oder man war die oder der Ältere mit vielen Erfahrungen, die gut oder weniger gut waren und man dadurch einen anderen Blick auf die Dinge hat.

Jeder kann von dem Einen oder der Anderen profitieren.

Miteinander reden, statt übereinander. Mit „alten Kamellen“ abschließen und sich neuen Herausforderungen stellen.

Ständig wird darüber diskutiert, warum, wieso immer weniger Menschen den Schritt zur Kirche wagen und warum immer mehr Menschen aus der Kirche austreten. Was bieten wir? Was wollen wir bieten? Wollen wir offen sein, so wie Jesus, der alle mit offenen Armen empfangen hat, oder wollen wir uns hinter unseren Mauern verkriechen, bis niemand mehr einen Weg zu uns findet?

Wir als Gemeinde sollten Veränderungen bewusst wahrnehmen und gestalten. Neuer Pastor, neuer Kirchenmusiker, neu gewählter Kirchenvorstand, andere Arbeitsformen und -zeiten, Initiativen – was auch immer: Wir können voneinander profitieren und gemeinsam etwas schaffen.

Maike Eggers

Möglichkeiten des Ehrenamtes

Zu viel Zeit? Und keine Idee, was man damit tun kann?
Der KV hat eine Liste der „Möglichkeiten des Ehrenamtes“ zusammengestellt. Darin sind auf einen Blick Einsatzmöglichkeiten in der Gemeinde mit Kontaktadressen zu ersehen.

Rechts in der Spalte finden Sie die Liste zum Download.

Umzug ins Seniorenheim

Immer wieder sprechen uns ältere Menschen, die ihre Wohnung verlassen und in ein Seniorenheim umziehen wollen oder müssen, fragend an, weil sie unsicher sind, wie es dann mit ihrer weiteren Zugehörigkeit zu ihrer „alten“, vertrauten Kirchengemeinde bestellt ist. Zur Klärung möchten wir mit diesem Artikel beitragen.
Wenn Sie in ein Seniorenheim umziehen, dann gehören Sie ab sofort auch zur Kirchengemeinde, in der das Seniorenheim steht. Darauf weisen wir Sie hin, weil es immer wieder vorkommt, dass sich Menschen fragen, warum sie plötzlich keine Geburtstagspost mehr von ihrer früheren Gemeinde erhalten. In allen Fällen, in denen ein Pastor/eine Pastorin benötigt wird, wird dann der Pastor/die Pastorin der neuen Gemeinde für Sie zuständig sein.
Manchmal wird die Kirchengemeinde auch über die neue Wohnsituation ihrer Mitglieder nicht informiert. Es kommt dann immer wieder vor, dass bei Besuchen niemand angetroffen wird. In den meisten Fällen gibt es dann noch nicht einmal einen Hinweis darauf, wo die Person verblieben ist. Das ist sehr schade!
Sollten Sie weiter Ihrer bisherigen Kirchengemeinde angehören wollen, dann müssten Sie bei dieser einen formlosen Antrag auf „Umpfarrung“ stellen, also einen Antrag, in dem Sie darum bitten, dass Sie zu dieser Gemeinde umgepfarrt werden. Diesen Antrag senden Sie an die Adresse der Kirchengemeinde, zu der Sie bisher gehörten.
Der Kirchenvorstand
 

Vorsitzender des Kirchenvorstandes

Wilfried Bergau-Braune